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Thema: Forenrollenspiel „Westwind“ - der Prolog

  1. #121
    Da er so mehr oder minder ein Landstreicher war, hatte Liam am Landesteg geschlafen und seinen Beutel als Kissen verwendet. Müde brummend und mit schmerzenden Gliedern öffnete er nun seinen Beutel, nahm ein hartes Brot sowie einen kleinen Dolch heraus und setzte sich auf. Das Brot legte er sich auf die Knie, zog den Dolch aus der Scheide und schnitt sich mundgerechte Stücken ab, die er lange kaute ehe er sie hinunterschluckte.

  2. #122
    Carmen hatte wider Erwarten recht gut geschlafen und erwachte zeitig. Sie kämmte ihre Haare, aß, was die Herbergsmutter ihr gebracht hatte und zog ihre Alltagskleidung an, wobei sie darauf achtete, dass sie den groben Dreck entfernte. Sie ging zu ihren Habseligkeiten und steckte den Ring, den sie gefunden hatte, an ihre linke Hand und flüsterte leise dabei:"Wir müssen zusammenhalten. Ich werde dein Geschenk ehren, wenn er es nicht kann."
    Danach seufzte sie leise und schüttelte sich kurz bei dem Gedanken, was vor ihr lag, ging aus ihrem Zimmer, verabschiedete sich von der Herbergsmutter und lief zum nunmehr sonnenbeschienenen Hafen zu jener Stelle, wo sie sich mit Ribubald treffen wollte. Der Kirchturmuhr nach zu schließen war es viertel vor zehn. Sie zog ihr Oberteil wieder etwas tiefer - der Hochverwalter musste ordentlich abgelenkt werden.
    Es herrschte zwar Betrieb auf dem Hafen, dieser war jedoch nicht so laut, als dass er ein lautes Schreien hätte überdecken können - wie sie es gehofft hatte.

    Sie spähte durch die Menge, ob sie Torben erblicken könnte, drückte die Daumen und biss sich auf die Zunge, dass er kommen möge.


    So wartete Carmen auf den Hochverwalter und Torben.

    Geändert von daenerys (19.05.2009 um 10:14 Uhr)

  3. #123
    Lif erwachte auf einer Matraze in einem leerstehenden Lagerhaus, auf der er die Nacht verbracht hatte. Wie üblich rekapitulierte er noch einmal kurz den gestrigen Tag. Seine geplante Abreise, das Treffen mit den anderen Mitgliedern des Teams, das Geisterschiff, wie er es inzwischen nannte und, und dabei musste er grinsen, der krönende Abschluss des Tages...

    Nachdem er den Tag eigentlich schon für beendet erklären wollte, hatte er sich doch noch entschlossen, Vidasal zu folgen, wo immer sie auch hingewollt hatte, da bei Soldaten, die sich vom Dienst entfernten, grundsätzlich eine gute Chance bestand, dass man das, was sie taten, später einmal gegen sie verwenden konnte, wenn denn Bedarf bestand...
    So war er ihr bis zum Sonnenschein, einem völlig überteuerten Hotel für reiche Bonzen gefolgt.
    'Was will sie hier? Das liegt jedenfalls nicht in der Preisklasse einer einfachen Rekrutin...'
    In diesem Moment war ihm klargeworden, dass sich der Abstecher definitiv gelohnt hatte. Sicherheitshalber wartete er einige Minuten, dann betrat er das Hotel.
    Hinter der protzigen Theke im Eingangsbereich saß eine Empfangsdame, die sichrlich nicht glücklich über die Nachtschicht war. Sie musterte ihn abschätzend, schien jedoch zu dem Schluss zu kommen, dass hier kein potentieller Kunde des Hotels vor ihr stand, so dass sie ihn einfach ignorierte, in der Hoffnung, dass er gleich wieder verschwinden würde. Stattdessen trat er auf sie zu.
    "Entschuldigen sie bitte, ich habe durch Zufall bemerkt, dass eine gute Freundin von mir hier hergekommen ist. Das war vor ein paar Minuten." Er beschrieb Vidasals Aussehen. "Könnten sie mir zufällig sagen, welches Zimmer sie hat?"
    Jetzt konnte sie ihn nichmehr ignorieren.
    "Tut mir Leid, wir erteilen grundsätzlich keine Auskünfte über unsere Gäste. Ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie jetzt gehen würden."
    Wie von Zauberhand erschienen auf der Theke einige Geldstücke.
    "Bitte, ich würde mich wesentlich besser fühlen, wenn ich wüsste, wie es meiner Freundin geht."
    "ich habe schon gesagt, wir erteilen keine Auskünfte."
    Noch mehr Geldstücke erschienen auf der Theke.
    Die Empfangsdame blickte sich misstrauisch um. Dann lies sie das Geld so plötzlich, wie es erschienen war, vom Tisch verschwinden.
    "Naja, genaugenommen ist ihre Freundin", sie betonte das Wort so, dass kein Zweifel daran bestand, was sie von seiner Geschichte hielt, "ja kein Gast des Hotels, daher kann ich wohl eine Ausnahme machen."
    Sie beugte sich näher zu ihm hin.
    "Sie war bereits im Voraus angekündigt, und ich sollte sie auf Zimmer des Hochverwalters der van der Wall Gruppe bringen. Ich nehme an, sie können sich denken, was das zu bedeuten hat."
    Und ob er das konnte.
    "Und jetzt muss ich sie wirklich bitten zu gehen, mein Chef kann hier jeden Moment auftauchen, und wenn er mich mit ihnen sprechen sieht..."
    "Schon verstanden, ich verzieh mich..."
    Zum Abschied schenkte er ihr noch ein breites Lächeln.

    Und so hatte sich die Liste der Dinge, von denen ganz bestimmt keiner wollte, dass er sie wusste, wieder um einen Punkt verlängert. Aus dem Wissen, dass der Hochverwalter sich an den Besitztümern Daens vergriff, lies sich bstimmt noch irgendwann Kapital schlagen...

  4. #124
    Augenscheinlich bester Laune erschien der Hochverwalter Ribubald alsbald im Hafen und konnte nicht verhindern, dass sich seine Schritte beim Anblick der schönen Carmen verselbstständigten und er albern wie eine kleine Gazelle auf sie zugetänzelt kam, ungeschickt ihre Hand ergriff, jedoch wenigstens den Handkuss formvollendet ihr auf den Handrücken hauchen konnte.
    "Wie schön Euch...ehm...zu sehen...ehm...werte...ehm...Dame, ich habe un...ehm...gelogen die ganze Nacht wachgelegen und an...ehm...Euch...ehm...gedacht, während ich versucht habe...ehm...Zeilen zu Papier zu bringen, die Eure...ehm...Eure...ehm...Eure...ehm...Schönheit beschreiben sollen, ich habe dann aber aufgegeben, in dem Wissen, dass...ehm...Tinte und P...ehm...gament nicht zu beschreiben wissen, was..."
    Ribubald war immer langsamer in seiner Sprechweise geworden, er stockte gar kurz, dann drehte er drehte sich kurz weg und schneuzte in sein Taschentuch, sie konnte aber erkennen, dass er dabei aufmerksam die mit feinen Tintenstrichen beschriebene rückseite studierte, schließlich fuhr er in gewohnter, schneller Geschwindigkeit fort: ...was in...ehm...Persona erlebt werden...ehm...muss."
    Er schloss schmierig grinsend seine Rede und legte ihr dann vertraulich den Arm um die Hüften.
    "Nun muss ich aber enteilen, meine...ehm......ehm......ehm... Hübsche, als wichtigster Mann des Herren van der Wall und gewissermaßen seine...ehm...Hand...ehm...rechte Hand...ehm...ist es meine Pflicht, dem Schiff seine Geheimnisse zu entreissen, nicht...ehm...wahr?"

    Selbstzufrieden grinste er, löste sich schließlich von Carmen und tastete seine Tasche ab, das Gesicht mehr und mehr zu einer verwirrten Maske verzerrt.
    "Wo...ehm...habe ich denn...? Wo ist denn nur...? Mein Schlüssel...ehm...ist weg...? Hat diese Ratte von Hauptmann mir den etwa gestohlen?"

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 11:07 Uhr)

  5. #125
    Carmen überspielte ihren Ekel, beäugte den Hochverwalter genau, in der Hoffnung er habe den Schlüssel doch dabei und sagte dann honigsüß - obwohl sie innerlich brodelte:"Bei meiner ungeduldigen Großmutter, wozu braucht ihr denn den Schlüssel? Ich bin mir sicher, dass wir auch so viel...ehm... Spaß bei unserem Spaziergang auf dem Schiff haben werden."

    Geändert von daenerys (19.05.2009 um 11:33 Uhr)

  6. #126
    Während Carmen den Hochverwalter ablenkte, kam Torben genau in dem Moment heran, als der Hochverwalter das fehlen seines Schlüssels bemerkte. "Dann ist das ja vielleicht sein Schlüssel." dachte Torben
    als er dann hörte was sie zu ihm sagte, fügte er in gedanken hinzu:"Sie hätte Schauspielerin werden sollen, ich hätte den Kerl wohl schon grün und blau geschlagen." und stellte sich so hin das sie ihn sehen konnte und zeigte ihr unauffällig den Schlüssel, den er gestern Abend dem Hauptmann gestohlen hatte.

  7. #127
    Woglar hatte Thomas am Abend noch keine Antwort gegeben, denn er warf nicht gerne mit zu vielen Informationen um sich. Doch nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hatte, entschied er sich dafür, sich wenigstens anzuhören, was der Richter wissen wollte. Er ging also in den Schankraum und hielt nach Thomas Ausschau.

    (OOC: Ja, ich weiß, das ist jetzt ziemlich unrealistisch, aber ich war gestern Abend leider nicht mehr online, und bevor ich antworten konnte, war schon Morgen^^)

  8. #128
    Erleichtert bemerkte Carmen Torben. Doch noch fröhlicher sah sie, dass er den Schlüssel in Händen hielt - das lief wohl besser als gedacht. Sie lächelte.
    "Wir werden gewiss auch ohne diesen Schlüssel unseren...ehm... sehr viel Spaß haben." Sie legte eine kurze Pause ein. "Wenn wir nicht in den Kabinen... in die Kabinen können, solltet ihr vielleicht die Wachen abziehen. So wird es gewiss... ehm... viel gemütlicher." Sie blickte den Hochverwalter vielsagend an, um seiner Phantasie etwas auf die Sprünge zu helfen.
    'Bei meiner Großmutter und der Gerechtigkeit, ich hoffe dies hat bald ein Ende!', dachte sie angewidert, als der Blick des Hochverwalters mal wieder nicht auf ihrem Gesicht ruhte.

    Geändert von daenerys (19.05.2009 um 11:51 Uhr)

  9. #129
    Der Hochverwalter stutzte, grübelte und fing sich dann wieder.
    "Werte Dame...ehm...schönste...ehm...aller...ehm...Ihr wisst schon...ehm...Damen, dann würde ich Euch...ehm...bitten, hier Wurzeln zu schlagen...ehm...ich will den Hauptmann auf...ehm...suchen und mir den Schlüssel holen...ehm...er ist sehr wichtig...ehm...um die unteren Decks zu betreten, das Oberdeck wurde von meinen Adleraugen ja bereits in...ehm... Augen...ehm......ehm...schein genommen."
    Er zwickte die Augen zusammen und putzte sein Monokel.
    "Nun...ehm...lasst Niemanden auf das Schiff, hört...ehm...Ihr? Und...ehm...haltet euch fern davon...ehm...ich bin bald wieder da, erledige meine...ehm...Pflichten...ehm...und dann sind wir...ehm...Beide..." Er verschluckte sich fast vor unverhohlener Brünstigkeit "...endlich...ehm...alleine."

    Er jagte wieselflink davon, verschwand zwischen den Gassen...

  10. #130
    Als der Hochverwalter weg war, trat Torben auf Carmen zu und sagte grinsend:
    "Den Schlüssel hab ich gestern dem Hauptman geklaut, bin ja mal gespannt ob der schon aus dem Badezuber raus ist oder da noch immer schlummert. Und, das Hotel in dem der Hauptmann gestern abend war, ist vielleicht 5 Minuten von hier. Denkst du das wir uns umsehen sollten? Ich brenne jedenfalls darauf zu erfahren wozu der Schlüssel passt. Außerdem soll auf diesen Holzgesichtern irgendein Elfenzauber liegen, deshalb will ich mir die mal ansehen."

  11. #131
    Ruhig und beschaulich, doch mit einer drohenden, unheildräuenden Aura, lag das Schiff vor Anker.
    Bisher war weit und breit keine Wache zu sehen, die vorbeieilenden Bürger ignorierten fast wie im Zwang das Schiff, senkten den Blick und unterhielten sich unbewusst leiser und tuschelnderweise, wenn sie am Gespensterschiff vorbeiliefen.
    Obschon der Morgen warm begonnen hatte, sammelten sich nun langsam dicke, schwere, graue Regenwolken über der Stadt...

  12. #132
    "Bin ich froh dass dieser eklige Scheißtyp endlich weg ist! Boaar!", konnte Carmen nicht mehr an sich halten. Sie war froh, dass sie sich offenbar getäuscht hatte, und keine oder kaum Wachen das Schiff bewachten. "Der würde mit seiner eigenen Mutter das Lager teilen!" Sie schüttelte sich angewidert.
    "Bei meiner Großmutter, wenn wir jetzt nicht gehen, haben wir vielleicht nie mehr die Gelegenheit, und ich will nicht blindlings auf diese verfluchte Insel gehen, Torben." Sie spuckte noch einmal aus und lief so schnell in Richtung des Schiffes, wie sie nur konnte, ohne dabei aufzufallen. Dabei sah sie immer wieder zurück und nach vorn, um sicher zu gehen, dass sie Torben in der Menge nicht verlor.

    Carmen betrat das Schiff und besah es sich so genau, wie es die geringe Zeit zuließ. Die Holzschnitzereien ließen das seltene Gefühl der Angst in ihr hochkommen. Ob dieses Schiff verflucht worden war? Sie erschauderte leicht, doch wiedermal siegte die Neugier.

    Währenddessen wartete sie darauf, dass Torben aufschloss.

    Geändert von daenerys (19.05.2009 um 12:23 Uhr)

  13. #133
    Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht ging Otr zu dem Wirt und bezahlte seine Zeche für das Zimmer. Kurz bevor er hinaus ging, wandte er sich noch mal um und ließ sich ein kleines Essenspaket zusammenstellen, welches er im Verlauf des Tages noch zu sich nehmen wollte.
    So verließ er die kleine Gaststätte mit dem Paket in der Hand und einem Lächeln auf dem Gesicht, weil er das Gefühl hatte, dass es ein schöner Tag werden konnte. Möglicherweise ergab sich ja noch mal die Möglichkeit ein Lied von Sabal zu hören, dachte er sich und schritt bei strahlendem Sonnenschein den Hafen entlang. Trotz der frühen Tageszeit herrschte schon reges Treiben im Hafenviertel. Die Hafenarbeiter wuselten fleißig um ihn herum, beluden Schiffe und wurden wegen Faulenzens von ihren Aufsehern angeschnauzt.
    Eine Person erregte jedoch seine Aufmerksamkeit. Es war ein junger Mensch, welcher auf einem Steg saß und Stücke von einem anscheinend ziemlich trockenen und harten Brot hinunterwürgte.
    Da er nicht wirklich in das Bild des hektischen Treibens passte, vermutete Otr, dass der Mann zu seiner Reisegruppe gehören musste.
    Während er auf ihn zu schritt, wurde der Sonnenschein allmählich von dunklen Wolken vertrieben, was Otrs Stimmung jedoch nicht wirklich verschlechterte.
    Er kam vor dem Burschen zum Stehen und blickte ihn munter an. Selbst ihm sitzten war er fast so groß wie Otr.

    „Morgen, mein Name ist Otr. Das Brot sieht ziemlich ungenießbar aus. Willst du vielleicht etwas Wurst oder Käse dazu?“, fragte Otr und fing ohne auf eine Antwort zu warten an in seinem Fresspaket zu kramen.

  14. #134
    Balthasar wachte langsam auf, er fühlte sich noch gerädert von den Eskapaden von letzer Nacht. Er war sich noch immer nicht ganz sicher was mit den hingerichteten passiert war und wer sie hingerichtet hat, auch die Angreifer waren ein mysterium aber immerhin konnte er sich sicher sein das es keine gewöhnlichen Piraten sein konnten, welche Brandschatzer schnitzen den irgendwelche Gesichter auf das Deck?.

    Balthasar stand auf, zog seine getrockneten Sachen an, sie stinkten leider noch sehr nach Fisch, nahm seine Sachen ging die Treppe hinunter und fragte den Wirt ob noch irgendwelche seltsamen Gäste letzte Nacht gekommen waren, er erfuhr das einige seiner Mitreisenden hier waren.

    Er verließ die Taverne und sah Richtung Schiff. Er erkannte das jemand oben war aber keine Wachen.

    Er beeilte sich und lief schnell zum Schiff. Wenn es seine Kameraden waren konnte er vielleicht etwas wichtiges erfahren.

    Er sah Torben und Carmen auf dem Deck auf welchem immer noch die Leichen standen.
    "Hallo, ihr scheint wohl auch eine Erkundungstour machen zu wollen, was? Ich narr wenn ich sehe das ich heute so leicht hier rauf kam war meine Aktion letze Nacht vollkommen Sinnlos."

  15. #135
    Dahlia blickte zum Himmel und beobachtete eine Weile lang die Wolken, die sich langsam verdichteten und verdunkelten. Gut, dass es Nachts nicht geregnet hatte, da sie, bis auf den kurzen Aufenthalt in der Taverne, die meiste Zeit draußen verbracht hatte. Sie hatte nach kurzer Zeit bemerkt, dass ihr der Alkohol nicht wohl bekam, deshalb hatte sie nach der kurzen Unterhaltun mit Ephillias und Woglar schon wieder den Weg nach draußen gesucht.
    Der Vorteil an der Stadt Esdeess war, dass sie niemals zu schlafen schien. Dahlia hatte kein Problem, einfach umherzuwandeln, hie und da einem bunten Treiben zuzusehen und sich die Gegend anzuschauen. Da der Elfe eine Stille um sie herum aus unerfindlichen Gründen zuwider war, war diese Stadt perfekt für sie und ihre Abneigung, sich zur Ruhe zu begeben.


    Als es nun hell geworden war, hatte Dahlia sich wieder zum Hafen begeben. Ein großes Schiff lag im Hafen, das ihr aber nicht weiter auffällig vorkam, obwohl es etwas Unheimliches ausstrahlte. Sie hatte keine Ahnung wie lange es noch dauerte, bis ihr Schiff kommen würde, und hatte auch sonst kaum Informationen, deshalb befand sie es für das beste am Hafen zu warten und zu sehen, was passierte. Im Idealfall würde sie einen roten Haarschopf erblicken. Noch war aber weit und breit kein bekanntes Gesicht zu sehen, und die Elfe musterte die Leute, die sich hier tummelten. Jeder von ihnen konnte ein potentieller Mitreisender sein...

  16. #136
    Das Prolog-Finale Teil I
    (legt ruhig mal gruselige Musik auf und stellt euch ein Gewitter vor...)


    Während sich am Himmel des Tages mehr und mehr Wolken zusammenbrauen und sich gegenseitig wie Gletschermassen auftürmen, entladen sich erste Blitze als fernes Wetterleuchten am Horizont, die Stadt scheint zu spüren, dass die Stunden des Donners kommen werden und eilen emsig umher, bedacht, sich vor der drohenden Regenflut in Sicherheit zu bringen. Heiß und schwül steht die Luft nun förmlich, keine kühle Brise mehr weht vom Ozean durch die Straßen, eine Spannung liegt in der Luft, die sich im Keifen der Marktweiber und den winselnden Hunden niederschlägt, die sich schon jetzt zusammenkauern.
    Carmen, Balthasar und Torben schleichen nun an Bord, bewegen sich unauffällig über Deck und können erleichtert feststellen, dass Niemand von ihnen Notiz zu nehmen scheint.
    Noch immer liegen die Leichen unverändert an Deck und scheinen euch aus vorwurfsvollen Augen anzuglotzen, als mit einem tosenden Donnerschlag ein Blitz ganz in der Nähe einschlägt und die Menschen erschrocken zusammenzucken lässt. Als hätte der Blitz die Bauchdecke der Wolken aufgeschlitzt, brechen nun auch die Wolkendämme und ein schwerer, heftiger Platzregen geht nieder.
    In wenigen Augenblicken ist das Deck schlüpfrig und die Planken nass, die eingeritzten Gesichter sind im optischen Widerhall der Blitze groteske Fratzen, Wind und Regen erwecken den Eindruck, als würden die Antlitze weinen. Schließlich seid ihr bei der Luke angekommen und wuchtet die schweren Fässer beiseite, die man aus unerfindlichen Gründen auf die Luke gestellt hatte, obschon überall noch viel Platz zu finden gewesen wäre.

    Ihr sperrt schließlich das schwere Schloss auf, welches erbärmlich knirscht und quietscht, als ihr den Schlüssel des Hauptmannes darin dreht und fast scheint es, als könne sich Torben ein stolzes Grinsen nicht ganz verkneifen, während dicke Regentropfen wie goblinische Wurfgeschosse auf euch einprasseln, mit einer solchen wütenden Intensität, dass ihr streckenweise schwerlich nur atmen könnt.
    Schließlich schwingen die beiden Flügel der Luke zur Seite und ihr könnt euch schnell nach unten begeben, vorsichtig einen Fuß vor den Anderen setzend, da die Stufen auch hier sehr rutschig sind – Eingetrocknetes Blut, wie ihr mit leichtem Entsetzen und grimmiger Entschlossenheit feststellen könnt.
    Was immer auch an Deck sich abgespielt hat, es hat auch im Bauch des Schiffes stattgefunden, so denkt ihr euch…

    Als ihr die Luke gegen eindringenden Regen und neugierige Augen schließt und ein letztes Mal einen tausendfach verästelten Blitz über das Firnament jagen seht, seid ihr fast gezwungen, die Augen zu schließen, so grell war der Anblick und so düsterer und dunkler kommt euch nun das muffig riechende Innere des Schiffes vor.
    Wie endlos erscheinen euch die Gänge, unsauber verarbeitete Planken stehen hervor, die Decke ist niedrig und scheint von Schimmel durchsetzt…leise knarzt das Holz, ab und an geht ein dumpfes Poltern durch den Schiffsleib, wenn ein Stück Treibholz gegen den Rumpf schlägt und die Dunkelheit scheint so intensiv, so verschluckend zu sein, dass ihr unwillkürlich zu flüstern beginnt, wie ihr da so in pechschwarzer Nacht steht.

    Als ihr schließlich mit vor Kälte zitternden Fingern zwei Laternen entzünden könnt, scheinen selbst eure Gestalten und Leiber verzerrte Schatten zu werfen, als seien sie von Eigenleben und Boshaftigkeit erfüllt.

    Ihr arbeitet euch vorsichtig durch das Schiff, bedacht, einen Schritt vorsichtig vor den Anderen zu setzen und bewegt euch mit gemischen Gefühlen vorbei an blutbesudelten Kleidungsstücken, zerbrochenen Waffen, zerstörten persönlichen Gegenständen. Ihr passiert herausgetretene Türen und immer wieder Spuren von Gewalt an den Wänden. Herausgerissenes Holz, Kratzspuren an den Wänden von der Größe menschlicher Fingernägel, Haarbüschel am Boden und findet schließlich die Kombüse vor.
    Neben verfaultem Essen, dass rottend auf einigen Tellern liegt fällt euch auf, dass sämtliche größeren Kochgerätschaften wie Metzgersbeile und Messer verschwunden sind, ebenso die großen Gabeln. Alleine Teller und Humpen stehen angerichtet da, ein Szenario einer Offiziersmesse, ein Klischee fast, nur dass die lachenden und scherzenden Menschen fehlen und kein Kronleuchter Licht spendet, sondern zwei kleine Laternen…

    Im Tisch eingeritzt, plump und böse und offensichtlich weitaus weniger kunstfertig, findet ihr weitere dieser Totenschädel vor, es schien, als hätte dem Künstler hier die Zeit oder das Talent gefehlt, solch’ Schnitzereien wie an Deck anzufertigen, oder waren es gänzlich andere Vorzeichen?

    Von fern nun grollt und rummst der Donner heran, es scheint, als hätte der Sturm seinen Höhepunkt gefunden und auch ihr seid weitergekommen. Ihr steht nun vor einer verbarrikadierten, edel aussehenden, Tür. Mehrere Balken wurden vor die Tür genagelt um - was immer sich darinnen befand – auf lange Zeit wegzuschließen.

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 13:24 Uhr)

  17. #137
    Nicht nur vor Kälte zitternd besah sich Carmen die Tür genauer. 'Ob ich sie öffnen sollte? Wenn hier nur irgendwo eine Notiz zu finden wäre...'
    Neugier machte sich in ihr breit ('Was wohl dahinter sein könnte?'), und kam langsam gegen das ungewohnte Gefühl der Angst an. So konnte sie sich langsam dazu durchringen, etwas zu sagen (auch wenn flüstern wohl der passendere Begriff wäre) :"Balthasar? Ihr seid Gelehrter, kennt ihr diese Totenschädel? Liegt ein Fluch auf diesem Schiff? Und... ... sagt was ihr denkt, sollen wir diese Tür ... öffnen? Torben?" Ein Grollen und Donnern hallte durch den Bug und eine Welle ließ das Schiff leicht schwanken.
    Carmen suchte stumm etwas, um sich daran festzuhalten - im mickrigen Schein der Laternen, so hoffte sie, würde es nicht bemerkt werden.

    Geändert von daenerys (19.05.2009 um 14:49 Uhr)

  18. #138
    Raa Mon fluchte hingebungsvoll, als die Wassermassen auf sie einhämmerten. Das fast abgetrennte Stück Segeltuch in ihren Händen und die Kleidung an ihrem Leib wurden immer nasser und .... schwerer.
    Sie klammerte sich verzweifelt an den Mast, der von der Nässe zunehmend rutschiger wurde und warf einen ängstlichen Blick in die Tiefe. Der Anblick hätte weitaus schöner sein können: Der Schiffsdeck vielleicht etwas näher, weniger Leichen, die nur darauf zu warten schienen, sie unter sich aufzunehmen und vor allem keine eingerizten Fratzen die höhnisch nach oben grinsten. Den Abstieg konnte sie jetzt erst mal vergessen.
    Der Wind ließ den Mast schwanken und presste ihr die nassen Kleider kalt an den Leib. Raa Mon biss die Zähne zusammen und griff nun nach dem Segel selbst, dass inzwischen einen wesentlich besseren Halt bot als der glitzschige Mast.Der Ausguck war ja leider unbenutzbar gewesen in dem zerstörten Zustand. Sie steckte ihre Schere in den Gürtel, riss die letzten Fäden des Segelstücks durch und klemmte es unter ihren Arm. Es grollte. Wilde Blitze warfen ihr kaltes Licht auf das Deck.

    Da sah Raa Mon das Lukenschloss. Als sich das Mädchen aufs unbewachte Deck geschlichen hatte, um sich Segelstoff zu holen, war die Luke mit einem schweren Schloss verriegelt gewesen. Dieses lag nun daneben und spiegelte grell das Licht der Blitze wieder. Und die Lukenflügel klapperten im Druck des Windes und schwangen von Zeit zu Zeit auf.
    Raa Mon erschauerte im Wind. Diese Aktion war keine gute Idee gewesen.

    Geändert von Ty Ni (19.05.2009 um 14:51 Uhr) Grund: Die Sache mit dem Auge im Holz war vllt. ein bisschen übertrieben xD

  19. #139
    Atemlos starrten die Drei auf die verbarrikadierte Tür und sie konnten förmlich spüren, wie die Dunkelheit um sie herum und die drückende Schwere der engen Räume gierig ihren Lebensfunken aufsog und ihnen nach dem Leben trachtete.
    Carmens feinste Nackenhärchen stellten sich auf, als sie einen kaum wahrnehmbaren Windstoß vernahm, der durch die leeren Gänge des Kahns fegte und sich flüsternd an den Wänden brach.
    Angestrengt starrte Diese in die Dunkelheit hinein und konnte schließlich erst über sich trippelnde Schritte hören, so fein, so zart, so schleichend, als wären es die nackten Füße eines Kindes, die sich dann in der Kombüse verloren und augenscheinlich ganz langsam und sachte sich in ihre Richtung bewegten...


    Raa Mons Gedanken kreisten um einen alten Spruch ihres Vaters, der irgendwie Etwas mit "vom Regen in die Traufe kommen", bedeutete und ähnlich fühlte sie sich nun auch hier. Sie war die schlüpfrigen Stufen nach unten geschlichen und auch ihr waren Zerstörung und die spürbare Einsamkeit dieser Gänge aufgefallen, sowie die weniger feingezeichneten, eingeritzten Gesichter, die - je tiefer sie in den Bauch des Schiffes stieg - immer grober und ungelenker wurden, als hätten den Schnitzer entweder die Kräfte oder seine geistige Gesundheit verlassen - vielleicht auch Beides.
    Und während die Dunkelheit sie noch immer zu ersäufen gedachte, diesmal jedoch mit düsteren Gedanken und einem schweren Stein im Magen, erkannte sie vor sich, gut 50 Schritt um die Ecke, einen flackernden Schein einer Laterne...

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 14:58 Uhr)

  20. #140
    Auch Ephillias verließ die Taverne. Jedoch nur um 5 Minuten später wieder einzukehren.
    Er war zwar kein großer Reisender, wusste aber das demnächst ein Gewitter aufziehrn würde. Nein er wusste es nicht, er spürte es.
    Also bestellte er noch einen Wein und wartete auf den ein oder anderen Gesprächspartner...

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